Weihnachten ist ein Fest der Freude, aber auch der Fragen. Wer bringt eigentlich die Geschenke an Heiligabend? Ist es der Weihnachtsmann oder das Christkind? In diesem Artikel erfährst du mehr über diese beiden Figuren, ihre Unterschiede und ihre Traditionen in verschiedenen Regionen Deutschlands und Österreichs.
Der Weihnachtsmann: Ein alter Mann mit einem Schlitten
Der Weihnachtsmann ist eine Figur, die am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, Geschenke an die Kinder bringt.
Er ist meistens als ein alter Mann mit einem langen weißen Bart, einem roten Mantel, einer roten Mütze, einem großen Sack voller Geschenke und einem Schlitten, der von Rentieren gezogen wird, dargestellt.
Der Weihnachtsmann kommt ursprünglich aus dem Norden Europas, wo er als Sankt Nikolaus, Santa Claus, Père Noël oder Father Christmas bekannt ist.
Er basiert auf dem historischen Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei lebte und für seine Wohltätigkeit und seine Liebe zu den Kindern berühmt war.
Der Weihnachtsmann wurde im 19. Jahrhundert durch die Gedichte von Clement Clarke Moore und die Illustrationen von Thomas Nast populär, die ihn als einen fröhlichen und freundlichen Gesellen beschrieben.
Der Weihnachtsmann ist vor allem in den USA, Großbritannien, Frankreich, Skandinavien und Teilen Deutschlands verbreitet.
Das Christkind: Ein junges Engelchen mit Flügeln
Das Christkind ist eine andere Figur, die am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, Geschenke an die Kinder bringt.
Es ist meistens als ein blondes Engelchen mit einem weißen Gewand, einem goldenen Sternenkranz, Flügeln und einer Kerze in der Hand dargestellt.
Das Christkind kommt ursprünglich aus dem süddeutschen Raum, wo es als Christkindl, Christkindle oder Christkindlein bekannt ist.
Es basiert auf dem biblischen Jesuskind, das am 25. Dezember, dem Weihnachtstag, geboren wurde und von den Hirten und den Heiligen Drei Königen beschenkt wurde.
Das Christkind wurde im 16. Jahrhundert durch die Reformation von Martin Luther eingeführt, der den katholischen Brauch, den Heiligen Nikolaus am 6. Dezember zu feiern, ablehnte und stattdessen das Jesuskind als den wahren Schenker der Weihnachtsgaben betonte. Das Christkind ist vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Ungarn, Slowenien und Teilen Südamerikas verbreitet.
Wie werden der Weihnachtsmann und das Christkind in Deutschland und Österreich gefeiert?
In Deutschland und Österreich gibt es sowohl den Weihnachtsmann als auch das Christkind, je nach Region und Konfession.
Der Weihnachtsmann kommt meistens in den nördlichen und protestantischen Gebieten vor, das Christkind in den südlichen und katholischen Gebieten.
Der Weihnachtsmann bringt den Kindern die Geschenke am Heiligen Abend, nachdem er an die Tür geklingelt hat. Er fragt die Kinder, ob sie ein Gedicht oder ein Lied gelernt haben, und lobt oder tadelt sie. Die Kinder stellen ihm auch einen Teller mit Plätzchen oder Lebkuchen hin, die er gerne nascht.
Das Christkind bringt den Kindern die Geschenke am Heiligen Abend, während die Kinder in einem anderen Zimmer sind. Es läutet eine Glocke, um die Kinder zu rufen, die dann die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum finden, den das Christkind geschmückt hat. Die Kinder bedanken sich bei dem Christkind mit einem Gebet oder einem Lied.
Fazit
Der Weihnachtsmann und das Christkind sind zwei verschiedene Figuren, die beide die Weihnachtszeit bereichern. Sie haben unterschiedliche Ursprünge, Aussehen, Verhalten und Verbreitung, aber sie haben auch einige Gemeinsamkeiten. Sie beide bringen den Kindern Geschenke, sie beide lieben die Kinder, und sie beide symbolisieren die Weihnachtsfreude.
Ob du nun an den Weihnachtsmann oder an das Christkind glaubst, oder an beide, oder an keinen, wir wünschen dir eine frohe Weihnachtszeit und viel Spaß beim Entdecken der deutschen Kultur.
Vielleicht hast du ja Lust, Deutschland oder Österreich zu besuchen, um selbst zu erleben, wie der Weihnachtsmann oder das Christkind gefeiert werden. Bis bald!
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